MARKT 9.3.2011

„Der reine Männerstaat ist das Verderben der Völker“  dies sagte Helene Weber (CDU) am 2.12.1949 im Deutschen Bundestag.  Den Aufschrei der Politik hätten wir einmal hören mögen, wenn dieser Ausspruch  von einer Grünen gekommen wäre.

Helene Weber war 1945 nicht nur wesentlich am Aufbau der CDU beteiligt, sondern auch eine der vier „Mütter des Grundgesetzes“. Von 1951 bis 1958 war sie zudem Vorsitzende der Frauenvereinigung CDU/CSU.

1957 vertrat aber bereits, von breitem Beifall unterstützt, ihr bayrischer Parteikollege Horlacher  im Bundestag die Meinung: „Als Einzelne wirkt die Frau wie eine Blume im Parlament, aber in der Masse wie Unkraut.“ Diese frauenfeindliche Einstelllung  hat sich bei  einigen  der CDU  und deren Sympathisanten inzwischen etwas abgemildert.  Sie wissen nun auch die Frauen zu schätzen, da diese (Zitat Herr Ackermann) „….alles so viel farbiger und schöner machen“.

Bündnis90/Die Grünen wollen Frauen weder auf das Unkraut noch auf den Verschönerungsfaktor reduziert sehen, sondern fordern einfach nur die Geschlechtergerechtigkeit ein.

Bereits im Mai 1986  haben wir daher seinerzeit  auf dem grünen Bundesparteitag das Frauenstatut zum universalen Bestandteil unserer Parteisatzung gemacht. Die darin manifestierte Mindestquotierung von 50%  zeigt, dass wir es ernst meinen mit der Gleichstellung der Geschlechter.

Und so feiern wir in diesem Jahr nicht nur 100 Jahre internationaler Frauentag sondern auch 25 Jahre grüne Frauenquote. Dieses soll uns aber nicht müde machen, weiterhin für echte Gleichberechtigung zu kämpfen. Ich nenne nur eines von vielen noch offenen Themen, nämlich die Forderung der Frauen: Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit. Dieses scheint mir besonders wichtig, da viele Frauen die alleinigen Ernährer in der Familie sind. Daher rufen wir die Frauen weiterhin auf,  sich einzumischen, ob in Politik  oder Wirtschaft. Frei nach dem Ratschlag von Wilhelm Busch:

„Früher, als ich unerfahren und bescheidner war als heute,

hatten meine höchste Achtung andere Leute.

Später traf ich auf der Weide außer mir noch andere Kälber,

und nun schätz ich, sozusagen, erst mich selber!

Karin Hoffmann (Ortsvorstand Bad Oldesloe)

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